Der engl. „Coach“ und das davon abgeleitete „Coaching“ haben eine interessante Entwicklung durchgemacht. Das engl. „Coach“ entspricht eigentlich der dt. „Kutsche“. Diese wanderte vom frz. „coche“ abgeleitet nach England. Um 1830 machten englische Studenten daraus ein Slang-Wort das darauf anspielte, dass die Kutsche ein Fortbewegungsmittel war. Und wie diese waren auch die studentischen Tutoren dazu da, die Studenten voranzubringen und durchs Examen zu schieben. Also wurden sie von den Studenten „coach“ genannt.

Und vom Campus wurde der „Coach“ auch zum Sport übernommen. Dort erscheint der „Coach“ seit den 1860er Jahren.

Ungefähr in dieser Zeit wurden auch die Pferdekutschen durch Eisenbahnwaggons abgelöst und aus „coach“ für „Pferdekutsche“ wurde „coach“ für „Eisenbahnwagen“.

Die Geschichte geht aber noch etwas weiter zurück. Die frz. „coche“ und damit engl. „coach“ und die dt. „Kutsche“ gehen zurück auf einen ungarischen Ort „Kocs“ und hieß ursprünglich „kocsi szekér“, also „Wagen aus dem Ort Kocs“. Um 1500 kamen die großen vierrädrigen Wagen aus Kocs in ganz Europa zu Ansehen.

Im Oxford English Dictionary findet man ein erstes Zitat aus dem Jahr 1556.

Interessant ist noch die Entwicklung von „coach“ als Bezeichnung für ein herrschaftliches Reisegefährt zur engl. „coach class“, der Billigklasse“.

„Coaching“ hängt etymologisch mit dem Wort „Kutsche“ zusammen. Eine „Kutsche“ ist ein Vehikel, das einen Fahrgast von A nach B bringt. Und dies, obwohl der Fahrgast nicht genau weiß, wie B aussieht.

Was macht ein „Kutscher“?

Er sitzt auf seinem Bock und hat den Überblick. Der Gast steigt ein und nennt ihm sein Fahrtziel – so ungefähr jedenfalls. Der „Kutscher“ kennt die Richtung und ist in der Lage, den Weg zu finden. Ein guter „Kutscher“ betreut seinen Gast während der Fahrt, fragt nach, gibt bereitwillig Auskunft und sorgt dafür, dass sich der Gast gut aufgehoben fühlt. Der „Kutscher“ kann während der Fahrt dem Gast die Landschaft zeigen, ja er kann sogar eine besondere Fahrtstrecke empfehlen. Dabei passiert es, dass beim Gast der Wunsch entsteht, sein Fahrtziel zu ändern. Ein tüchtiger „Kutscher“ nimmt diesen Hinweis ernst und erfragt respektvoll den Hintergrund für die Entscheidung des Gastes. Vielleicht stellt sich ja heraus, dass noch andere Ziele oder Routen den Wünschen des Gastes näher liegen? Es kann auch passieren, dass der „Kutscher“ in unwegsames Gelände gerät. Hier sind Gefährt und Gast mit besonderer Vorsicht zu behandeln. Es liegen Steine im Weg, Hindernisse müssen untersucht und bewältigt werden, ein Umweg kann dabei auch mal schneller zum Ziel führen.

Aber Achtung: Man kann vom Weg abkommen, das Ziel aus den Augen verlieren oder gar in sumpfiges Gelände geraten. Der „Kutscher“ ist dann gut beraten, Einheimische zu befragen, oder den Gast an einen Kollegen zu übergeben, der sich hier bestens auskennt. Von allen „Kutschern“ gefürchtet ist plötzlicher Nebel, in unbekannten Gegenden verliert man da rasch zur Gänze die Orientierung. Anders als bei Dunkelheit. Man weiß, wann sie kommt und kann sein Licht benutzen, um den Weg auszuleuchten.

Ja und das alles muß auch ein moderner „Coach“ können.

 

Quelle: http://www.etymologie.info/~e/u_/uk-manage.html